Vita

West-East-Mix

Künstlerin Marianne Marx-Bleil
Künstlerin Marianne Marx-Bleil

 

 

Marianne Marx-Bleil  suchte in Japan nicht nur das Erlernen der Technik der japanischen Tuschmaleri, der Sumi-e-Technik, sondern erlebte und lebte hautnah japanische Lebensweise und fand Zugang zum Zen-Buddhismus. Ihre Werke entstanden nicht am Schreibtisch oder an einer Staffelei, sondern in traditioneller Körperhaltung, knieend auf einer Reismatte des Tatami-Bodens ihres Ateliers. Nach ihren Worten wollte sie nicht "Exotik transportieren" oder "Botschafterin des Zen-Buddhismus" sein, sondern "japanische Tradition in purer Form und westliches Lebensgefühl vereinen".

Kleiningersheim
Kleiningersheim

Die Malerin fing z.B. die schwäbische Natur, ihre Umgebung, mit japanischem Pinselstrich ein. Sie fand in der japanischen  Art des Malens, den Ritualen der Sumi-e-Malerei und mit Hilfe von Zen-Meditation, der Zen-Philosophie ihren ganz persönlichen Weg sich auszudrücken. Die Basis war bei ihr die traditionelle Tusch-Technik und das Erlernen traditioneller Themen, welche sie stets begleitete und mit ihren Erfahrungen des täglichen Lebens mehr und mehr in ihren Bildern verknüpfte. Marianne Marx-Bleil verstand ihre Kunst als Erfassen der Vielfalt und der Wesen der Naturerscheinungen,  im Wechsel der Jahreszeiten, dem Erfassen der Erfahrungen des eigenen Lebens in ihrer vertrauten Umgebung im Hier und Jetzt und letztlich als Übersetzung in ihre eigene Pinselsprache. 

Kehrwoche oder: Meditation auf Schwäbisch
Kehrwoche oder: Meditation auf Schwäbisch

Das Ergebnis sind Werke in traditioneller japanischer Technik unter Verwendung tradioneller Materialien, traditioneller Motive bis zu völlig unasiatischen Materialien  wie Struktur-Tapetenrückseiten als Malgrund, deutsche flüssige Tusche, Kleisterfarbe oder die Auswahl von hiesigen Motiven bis zu farbigen Abstraktionen oder zu humorvoll zeichnerisch festgehaltenen Szenen schwäbischer Dorfbewohner.

Die"offizielle Kultur",  die bürokratische Kunstverwaltung, stand  seinerzeit dem Werden und Schaffen der Künstlerin sehr reserviert und verständnislos gegenüber. Zu viel Exotik, zu undurchsichtig der Weg zur Kunst, zu entfernt von der westlichen Definition von Kunst war zu hören, obwohl die Presse von dem Wirken von Marianne Marx-Bleil meist sehr positiv berichtete.

Die Künstlerin verstarb sehr gelassen und friedlich nach langer Krankheit am 05.09.1993.

 

 

Sumi-e Kunstdrucke, gerahmt, Poster etc. von Marianne Marx-Bleil (weitere Motive auf Wunsch)